Der Naurother Friedhof liegt in der Ortsmitte nahe der Kirche. Seit 1901 werden hier die Naurother bestattet, zuvor musste zur Beerdigung der beschwerliche Weg nach Kotzenroth (heute Rosenheim) gegangen werden. Für die Planer von damals waren die heutigen Umstände unabsehbar, so dass die zur Verfügung stehende Fläche nur wenig Raum zur Gestaltung gibt. Um 1900 lebten etwa 400 Menschen in Nauroth, heute sind es 1100. Das Gelände lag ursprünglich am Ortsrand, mittlerweile ist der Ort um den Friedhof herum gewachsen. Seit 1973 steht eine Friedhofshalle zur Verfügung. Lange Zeit war der Friedhof nicht nur auf Grund der geographischen Nähe, sondern auch aus rechtlicher Sicht ein "Kirchhof", heute ist der Friedhof in Trägerschaft der Ortsgemeinde.
Es besteht die Möglichkeit, die Verstorbenen in Einzelreihengrabstätten (Erdbestattung mit Grabstein) bzw. Wiesengrabstätten zu beerdigen oder die Asche der Verstorbenen in Urnenquadern bzw.
in bereits bestehenden Erdgrabstätten zu bestatten (Urnenwahlgrabstätte). Die Ruhezeit für Leichen beträgt 20 Jahre, für Aschen 15 Jahre.
Ein Reihengrab kostet 1300 €. Durch die Pflegearbeiten sind die Wiesengräber etwas teurer und kosten 1400 €. Die Kosten für das Öffnen und Schließen der
Grabstätten und die Mietgebühren für die Friedhofshalle werden zuzüglich in Rechnung gestellt. Eine Urnenwahlgrabstätte kostet 63 € zzgl. der Kosten für das Öffnen und Schließen
der Gräber. Die Überlassung eines Urnenquaders, in dem bis zu vier Urnen Platz finden, kostet 700 €.
Während der Ruhezeit dürfen Grabmale ohne Zustimmung der Friedhofsverwaltung nicht entfernt werden! Bei der Entfernung von Grabmalen müssen auch die Fundamente restlos entfernt und die Fläche muss eingeebnet werden!
In der Friedhofssatzung und der Friedhofsgebührensatzung finden Sie weitere Informationen zu Ihren Rechten, Pflichten und zu den Kosten, wenn Sie einen Angehörigen auf dem Naurother Friedhof bestattet haben oder bestatten möchten.
Der Gemeinderat Nauroth hat am 26.08.2015 nach öffentlicher Ausschreibung den Auftrag an die Firma Moritz vergeben, auf dem Naurother Friedhof ein Grabkammersystem zu installieren. Von den 50 Grabkammern sind 30 als Wiesengräber angelegt worden.
Dort, wo die Grabkammern erstellt werden sollten, wurde der Boden ausgehoben.
Anschließend wurde eine ca. 30 cm hohe Schicht aus gut Wasser durchlassendem Material angelegt. Über Drainagerohre
kann Wasser, welches nicht an Ort und Stelle versickert, abgeführt werden. Im Zuge der Installierung der Friedhofsentwässerung ist der Weg gepflastert worden.
Auf die Drainageschicht wurden die Grabkammern gesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Betonrahmenteil. Dieses wird mit sechs Abdeckplatten aus Beton abgedeckt.
Für die Wiesengräber wurden die Abdeckplatten mit Erde bedeckt, um später eine Rasenfläche anlegen zu können. Bei den Reihengräbern wurde auf die Rahmenteile eine Umwehrung gesetzt.
Die Umwehrung bietet die Möglichkeit einen Grabstein zu befestigen. Die Oberkante der Umwehrung kann mit Materialien, wie sie für Grabmale allgemein verwendet werden, beklebt werden.
Für die Errichtung von Grabmalen brauchen keine Fundamente mehr angelegt zu werden.
Grabumfassungen aus mehreren Zentimetern dicken Granitsteinen sind nicht mehr nötig.
Für eine Bestattung müssen nur die Abdeckungen der Grabkammern entfernt werden. Das Grab ist also mit Errichtung der Grabkammern bereits ausgehoben. Probleme die beim Ausheben
von Gräbern vorkommen können, sind somit ausgeschlossen. Nach der Bestattung wird die Grabkammer mit den Abdeckungen wieder geschlossen. Bevor diese mit Erde abgedeckt werden,
wird ein Trennvlies (diffusionsoffene Membran) und ein Ent- bzw. Belüftungsmodul inklusive Luftfilter eingesetzt. Dieses System sorgt für optimale Bedingungen in der Grabkammer.
Die Ruhezeiten können verkürzt werden. Ein Nachsacken der Erde, welches oft eine Neigung des Grabmals zur Folge hat, ist nicht mehr möglich. Die Ortsgemeinde Steinebach (Sieg) nutzt das
Grabkammersystem schon seit einigen Jahren und ist mit diesem sehr zu frieden.
Nach mehrmaligen Belegungen des Friedhofs, auf welchem seit über 100 Jahren beerdigt wird, haben sich die Bodenverhältnisse derart verschlechtert,
dass mittelfristig keine Erdbestattungen mehr möglich gewesen wären. Alternativ dazu hätte die Gemeinde einen neuen Friedhof anlegen können. Dies wäre wahrscheinlich um mehr als
das Zehnfache teurer geworden. Durch die Installation von Grabkammern kann der Naurother Friedhof mitten im Ort in Betrieb bleiben. Unsere Verstobenen müssen nicht ausquartiert
werden und Trauernde können die Ruhestätte ihrer Verstorbenen weiterhin gut fußläufig erreichen.
Die Baumaßnahme wird etwa 133.000 € kosten. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst die Investition mit etwa 38.000 €. Da ein Friedhof kostenneutral über Gebühren finanziert werden soll,
mussten die Friedhofsgebühren deutlich angehoben werden.
Mit Blick auf die relativ hohe Summe sollte aber nicht vergessen werden, dass die Friedhofsgebühren bisher im Vergleich zu vielen anderen Kommunen deutlich niedriger sind –
trotz Anhebung der Gebühren in den letzten Jahren.
Im Zuge der Baumaßnahmen ist auch ein Parkplatz am Friedhof angelegt worden, da in unmittelbarer Nähe des Friedhofs keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung standen.