Die Gemarkung Nauroth hat eine Gesamtgröße von 686 Hektar. Sie ist beiderseits einer Talmulde der Kleinen Nister gelegen. Nördlich des Dorfes verläuft ein Höhenzug. Er beginnt auf der Steineberger Höhe (478 m), durchläuft die Rosenheimer Nordflur (464 m), markiert den höchsten Punkt unserer Gemarkung und gibt dort der „Naurother Höhe" (im Volksmund „Kotzenrother Höhe“, 467 m) ihren Namen. Hier weitet sich der Höhenzug zu einer Hochfläche aus, die über die Elkenrother Höhe (479 m) weiter an Neunkhausen (488 m) vorbei bis Langenbach und Friedewald (513 m) reicht.
Etwa ab der Gemarkungsgrenze Rosenheim/Nauroth wird die große, ehemals unbewaldete Naurother Hochfläche gebietsmäßig dem sog. „Neunkhauser Plateau" zugerechnet. Es handelt sich hauptsächlich um
unsere Gemarkungsbereiche "Im Hubenholz", "Ober dem Millborn", "Auf der hintersten Luckenbach", "Beim krummen Georg" und "Ober dem Rothhäuser Bruch".
Dieses ganze Plateau ist eine bemerkenswert gleichmäßige Ebene aus Deckenbasalt, vermutlich nur sehr gering von kuppenbildenden Gängen und Schloten durchbrochen.
Der aus Ton bestehende Untergrund der Basaltverwitterungsböden ist wohl auch hier verantwortlich für das Zustandekommen natürlicher Feuchtgebiete. Zu nennen wäre der "Weiden-Bruch" in der Elkenrother,
und der „Rothhäuser Bruch" in der Naurother Gemarkung mit ihren gewaltigen Grundwasserreservoiren in der Tiefe, die wesentlich zur Wasserversorgung des Gebhardshainer Landes beitragen.
Im Naurother "Hubenholz" ist das Quellgebiet des „Ros-Baches", der durch Rosenheim fließt und dem Ort in den 60er Jahren seinen neuen Namen gab. Im "Rothhäuser Bruch" entspringt die "Schwarze Mörl",
jener uralte Grenz-Bach, der seit tausend Jahren Mörlen und Nauroth, bzw. Niederndorf trennt.
Den „Rothhäuser Bruch" verlassen außerdem mehrere kleine Gewässer in Richtung Nauroth, deren ursprüngliche, natürliche Feuchtgebiete der Viehweide weichen mussten, deren Grabensystem aber immer
noch eine Reihe von Fischweihern oberhalb des alten Bahnhofsgeländes versorgen. Der größte Teil des Plateaus diente jedoch, wie die meisten Basaltberglandschaften im Westerwald, einer nur mäßig
ertragreichen landwirtschaftlichen Nutzung. Große Flächen wurden frühzeitig in Viehweide umgewandelt und nach dem Rückgang der Kleinlandwirtschaften Ende der 50er Jahre aufgeforstet. Man folgte so der Erkenntnis,
dass für Basalt-Plateau-Bereiche immer noch der Wald die eigentliche, standortgerechte Nutzung darstellt.
Unseren südlichen Gemarkungsbereich bildet, neben einer recht ansehnlichen, landwirtschaftlich genutzten Fläche mit relativ guter Bodenqualität, der Naurother Wald. Er ist beiderseits der kleinen Nister gelegen. Allerdings ist der größte Teil südIich des Gewässers, Nauberg genannt, dem Staatsforst Hachenburg-Nord zugehörig. Hier im Süden, ab dem Nistertal stark ansteigend, erreicht die Naurother Gemarkung erneut etwa die gleiche Höhe wie im Norden. Ab dem sog. „Rondell" (390 m) folgt die Gemarkungsgrenze dem alten Nauberg-Höhenweg bis unweit der "Welschehütte" (450 m), am sog. „Naurother Fuß". Im Gegensatz zu dem eher kargen nördlichen Gemarkungsbereich hält der Süden von Nauroth nahezu alle Bodenschätze des Westerwaldes bereit: Eisenstein, Braunkohle, Quarzit und Kaolin sowie leicht abbaubare große Vorkommen von Basalt. Der Abbau und die Verarbeitung von Eisenstein ist hier noch im 18. Jahrhundert erfolgt.
Das Dorf Nauroth selbst liegt an einem langgestreckten Südosthang, etwa 440 m über NN und in Nord-Süd-Richtung ziemlich genau in Gemarkungsmitte. In ost-westlicher Richtung liegt es direkt am östlichen Rand der Gemarkung. Wohnflächenmäßig bildet es mit Mörlen, dem äußersten Grenzdorf des Westerwaldkreises, eine Einheit. Nauroth reicht mit seinem Ortsteil Niederndorf nahe an die Gewässer Kleine Nister und Schwarze Mörl, die im Süden die Naurother Gemarkung durchfließen. Jenes Quellgebiet in der unmittelbaren Ortslage, das vermutlich dafür verantwortlich ist, dass Nauroth einst an dieser Stelle entstand, ist der Gemarkungsbereich „In der Bornwiese". Quellen treten vorzugsweise aus Bereichen aus, wo durchlässige Bodenschichten von Tonschieferfeldern unterlagert werden. Grauwacke und Tonschiefer haben in der Hauptsache unsere überwiegend schweren Böden erzeugt.
Schließlich beeinflußt die Geologie auch das Klima. Unser Klima ist rau, relativ wintermild und ziemlich regenreich. Die Niederschlagsmenge im Jahresmittel beträgt 900 mm. Etwa 20 % des Niederschlags fällt als Schnee.
Frosttage werden etwa 100 im Jahr gezählt, Sommertage mit Temperaturen über 25 °C gibt es durchschnittlich 20 bis 30. Der sprichwörtlich scharfe Westerwälder Wind weht zu 50 % aus Westen. 17 % am Gesamtanteil hat der
gefürchtete kalte Nordostwind. Er sorgt in so manchem Jahr im Mai für den Spätfrost der Eisheiligen. In früheren Jahren verursachte er im Winter nicht selten Schneeverwehungen auf der „Kotzenrother Höhe“, die kein
Durchkommen mehr zuließen. Überhaupt war die Windwirkung, gerade auf den großen, gerodeten Plateauflächen des Westerwaldes, verheerend.
Dieser Erkenntnis folgend, unterbrach man die Flächen wieder durch Anpflanzungen.
In Nauroth nutzte man Anfang der 80er Jahre im Zuge eines Zusammenlegungsverfahrens die Gelegenheit, eine Schutzhecke anzupflanzen. Sie beginnt im westlichen Flurbereich "Ober dem Löh" und verläuft unweit des
Hochpunktes 467 m über die "Höhe" nach Norden bis zum "Hubenholz“. Diese markante Schutzhecke (auf der Homepage ganz oben links im Bild), die auch unserer heimischen Kleintier- und Vogelwelt wieder Schutz und Heimat
bietet, gibt mittlerweile der gesamten ehemals kahlen Naurother Nordflur ein neues, angenehmes Gepräge.
Flächennutzung | in % der Gesamtfläche von 686 ha |
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Siedlungs- und Verkehrsfläche | 12,5 |
Landwirtschaftsfläche | 25,8 |
Waldfläche | 60,4 |
Wasserfläche | 1,3 |
Sonstige | 0,1 |
Die Daten sind aus dem Jahr 2013. Quelle: Statisisches Landesamt RLP